»Echte« Stockfotos – Bilder aus dem Leben
2001 | Die Plastikwelt ändert sich: Endlich wieder echte Menschen.
2001
Faltenfrei, kein gekrümmtes Haar, perfekte Haut: Was uns in den Bildagenturen zunächst erwartet, ist Perfektion in Perfektion. Und damit auch wenig divers. Mit Beginn des neuen Jahrtausends aber kommen Alternativen auf den Markt, die Menschen wieder so zeigen, wie sie sind: authentisch. Und das finden wir perfekt.
Motiv: Beate Helena / photocase.de
Warum eigentlich Bildagenturen?
In den 1920er Jahren gründeten sich erste Agenturen, die Fotos beziehungsweise die Nutzungslizenzen von verschiedenen Fotografen verkauften. Unter anderem der Deutsche Otto L. Bettmann, der vor den Nationalsozialisten in die USA floh, konnte mit seinem Fotoarchiv viele bis heute bekannte Bilder an den Mann bringen. Damals war es vor allem die Presse, die Fotos nutzen wollte. Später kam die Werbebranche hinzu, die gezielt Fotos zu bestimmten Themen suchte. Das ist auch heute noch der vornehmliche Zweck der Bildagenturen: vorhandene, passende Fotos zu verkaufen. Ein Nachteil: Je mehr Unternehmen ein Bild nutzen, desto weniger individuell werben sie damit.
Doppelgänger:
Wenn »Ihr« Gesicht woanders auftaucht
In den 1980er Jahren und dann vor allem mit der Digitalfotografie explodierte das Angebot an Stockbildern. Aber statt Vielfalt und Diversität gab es viel Einheitsbrei und »Plastic-People«. Dazu kam, dass einige bestimmte Bilder immer wieder gekauft und eingesetzt wurden. So kommt es vor, dass mit einem Gesicht verschiedene Unternehmen werben. Und damit hatten Werbetreibende ein ganz neues Problem: Nicht nur die Authentizität fehlte, sondern auch die Einzigartigkeit. Das gleiche Problem gibt es heute mit KI-generierten Bildern: Hier bieten Agenturen sogenannte »Charaktere«, nach denen die Motive erstellt werden. Aber auch hier wird dann ein Gesicht zu einer Massenware.
Motiv: KI-generiertes Stockfoto-Model »Camile« von Freepik
Beste Lösung: selbst Fotografieren!
Mit Alternativen wie Photocase stehen ab den 2000ern immerhin Bilder zur Verfügung, die wieder »normal« aussehen. Das betrifft vor allem Menschen, aber auch Landschaften, Technik oder Essen. Eins sind Stockfotos aber nie: so wie SIE. Deshalb ist unsere Empfehlung: selbst fotografieren! Die Investition in ein Fotoshooting lohnt sich immer. Ob Mitarbeiter, Produkt oder Unternehmensumfeld – wer das abbildet, was er ist, zeigt sich als echte Marke. So wie bei BÖWERBAU.
Foto: Tobias Schwertmann